Zu Gast Dr. D. Ganser und Prof. M. Haditsch

"Wiedersehen nach 5 Jahren"

Am 09. März 2023 begrüßte Ly den Friedensforscher und Historiker Dr. Daniele Ganser in Hannover. Beide haben vor 5 Jahren bereits ein öffentliches Gespräch in Hannover geführt. Thema war seinerzeit "EMINenz vs. EVIDenz".
Da Ly bekannt war, dass Dr. Ganser gerne einmal Prof. Haditsch persönlich kennenlernen wollte und das Prof. Haditsch gleichsam Dr. Ganser kennenlernen wollte, gab es kurzerentschlossen ein 3-er Gespräch, welches zeitnah hier zu sehen sein wird.
Die Aufzeichnung fand vor der öffentlichen Veranstaltung im Hannover Congress Centrum statt, wo Dr. Ganser einen Vortrag zum Thema "Warum ist in der Ukraine ein Krieg ausgebrochen" abgehalten hat.

Gegen den Vortrag von Dr. Ganser im HCC, hatte ein Bündnis zur Demonstration "Gemeinsam gegen Ganser" aufgerufen, zu der sich auch der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay, angekündigt hatte.
Ly hatte daher den Oberbürgermeister Onay schriftlich (per Email und Einschreiben) zu einem thematischen Thekengespräch eingeladen. Diese Einladung wurde abgelehnt, daher erlauben wir uns hier nun einen kleinen Einblick in die "Rede des Oberbürgermeisters" vor den etwa 100 Demoteilnehmern.

Demo "Gemeinsam gegen Ganser"

Mal abgesehen davon, dass Herr Onay nur faktenfreie Behauptungen vorträgt, während links und rechts an seiner Bühne viele hundert Menschen auf dem Weg zu Dr. Ganser lächelnd vorbeilaufen, sind einige seiner Vorbringungen äußerst befremdlich.

Minute 0:25 sagt Onay:
"Und es macht Mut, so viele Menschen heute hier zu sehen, ein breites Bündnis, dass dazu die gesamte Stadtgesellschaft Hannovers abbildet"
Insgesamt haben sich dort etwa 100 Menschen versammelt, von 535.932 Einwohnern. Somit sind laut Onay, 0,01% der Einwohner Hannovers ein Abbild der gesamten Stadtgesellschaft. Was sind dann die vielleicht 1.500 (0,2%) Einwohner Hannovers, welche den Vortrag von Dr. Ganser besucht haben?

Minute 0:38 sagt Onay:
"Setzt ein deutliches Zeichen gegen Verschwörungsphantasien, gegen Antisemitismus, gegen Ausgrenzung."
Welche Verschwörungsphantasie, welche antisemintische Vorbringung und wen Dr. Ganser ausgrenzt, hat Onay leider vergessen vorzutragen.

Minute 1:00 sagt Onay:
"Es wäre mir lieber gewesen, die Stadt Hannover, wir hätten den Auftritt Gansers verhindern können. Das entspräche zutiefst meinen Überzeugungen und auch meinen Wertvorstellungen. Auf der anderen Seite weiss ich als Oberbürgermeister, dass es für die Stadt keine rechtliche Grundlage gibt, diesen Auftritt Gansers zu verhindern.
Für das Hannover Congress Centrum besteht die rechtliche Verpflichtung darin, die Veranstaltung unabhängig von der jeweils vertretenen Meinung oder Inhalt durchzuführen.
Und Ganser weiss sich sehr genau zu äußern, er weiss sich so zu äußern, dass er rechtlich nicht belangt werden kann.
Hätte die Landeshauptstadt, hätte Hannover diesen Vertrag abgelehnt oder wieder aufgekündigt, wäre davon auszugehen gewesen, dass Ganser sich erfolgreich eingeklagt hätte.
Es scheint Teil seines Geschäftsmodells zu sein, den Städten mit Klagen zu drohen, damit zieht Ganser Aufmerksamkeit auf sich, er mobilisiert seine Anhänger. Gerne stilisieren sich Leute wie Ganser sich bei solchen Gelegenheiten als Opfer.
Und das kennen wir nur zu gut, insbesondere von den Rechten oder von der AfD..."
Onay wirft Dr. Ganser somit vor, dass dieser sich rechtskonform äußert und das Dr. Ganser sich auf geltendes Recht in Deutschland beruft. Wer sich also in Deutschland an Recht und Ordnung hält, verhält sich ausserhalb der Wertevorstellungen des Oberbürgermeisters? Und wann und wo Dr. Ganser sich als Opfer dargestellt hat, blieb Onay auch schuldig. Ganz beiläufig "beschuldigt" Onay dann noch "die Rechten" und die "AfD", sich rechtskonform zu verhalten.

Minute 3:30 sagt Onay:
"Denn Demokratie fußt auf Vernunft, fußt auf der Übernahme von Verantwortung und auf Diskurs.
Einem Diskurs, der auf glaubhaften Argumenten, auf der Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lügen und auf einen fairen Umgang miteinander beruht."
Den Diskurs hat sowohl Dr. Ganser, wie auch Thomas Ly gesucht, jedoch haben Sie, Herr Onay, sich diesem wiederholt auch aktuell (siehe Grafik) wieder aktiv verweigert. Ist diese wiederholte Gesprächsverweigerung Ihrerseits, vor dem Hintergrund Ihrer Vorbringung, dann nicht Ihrerseits als unvernünftig, verantwortungslos und demokratiefeindlich einzustufen?

Minute 4:36 sagt Onay:
"Das Feld scheint scheinbar bestellt für Leute wie Ganser, den ein Kritiker jüngst einen Verschwörungsunternehmer nannte, wie ich finde, zu Recht. Er bedient sich der bekannten Masche von Populisten, das Aufgreifen von Ängsten, Sorgen und Unzufriedenheiten, Ungewissheiten und Nöten, um daraus Profit zu schlagen, mithilfe von schlichten, sehr schlichten und einfachen Antworten. Mit Unterschlagungen oder der Verdrehung von Tatsachen und historischen Zusammenhängen, mit Diffamierungen, mit Feindbildern und eben auch mit Stereotypen."
Ganz offensichtlich hat Herr Onay sich noch nicht einmal mit der Realität auseinandergesetzt, denn auch wenn er hier "einen Kritiker" (unbenannt) angeblich zitiert, bleibt fragwürdig, wie er auf derartige Vorbringungen gekommen ist.

Minute 05:18 sagt Onay:
"Ich glaube es reicht nicht, sich nur zu distanzieren und Leute wie Ganser zu skandalisieren."
Diese Aussage sollte dringend rechtlich beurteilt werden!

Minute 06:38 sagt Onay:
"Nur wenn wir nachvollziehbare, wenn wir plausible Antworten haben, entzaubern wir solche Demokratiefeinde, solche Populisten und solche Verschwörungstheoretiker, wie wir sie heute hier im HCC haben."
Tja, das ist dann wohl ein Eingeständnis, dass der Oberbürgermeister weder nachvollziehbare, noch plausible Antworten hat.

Minute 06:56 sagt Onay:
"Es ist wichtig, heute Haltung zu zeigen. Und ich sehe, Hannover zeigt heute Haltung. Hannover ist anders als das, was heute im HCC gesagt wird. Wir sind weltoffen, wir sind tolerant, wir sind solidarisch miteinander. Die Vielfalt der Stadtgesellschaft, unserer Kultur und Religionen bereichert uns. Diese Stadt tritt ein für Humanität, und für eine freiheitliche und demokratische Werteordnung.
Das ist es, was wir Ganser, und das ist es, was wir seinen Anhängern entgegnen heute."
Da stellt sich die Frage, warum es in Hannover nötig wurde und ist, ein Humanitäres Unterstützungs Zentrum www.HUZ-Hannover.de zu betreiben?

Minute 08:46 sagt Onay:
"Danke, dass ihr zeigt, wir sind mehr als diese Verschwöhrungstheoretiker."
Sehr geehrter Herr Onay, kleiner Tipp: 100 ist nicht mehr als 2.800.

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(Erstellt am 10.03.2023 - tho)